Bei der Zuckerherstellung aus Zuckerrohr wird die Pflanze durch wiederholtes Erhitzen ausgekocht und mehrfach kristallisiert. So entsteht auf der einen Seite Haushaltszucker und auf der anderen Seite, nämlich nach der letzten Kristallisation, die nährstoffhaltige Melasse. Diese enthält nicht mehr genug Zucker, um zu kristallisieren. Melasse hat entsprechend weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker, kann aber auch als Süßungsmittel verwendet werden. Sie besitzt neben zahlreichen Nährstoffen aber auch einen charakteristischen Eigengeschmack.
Melasse in der Küche
Der Geschmack der Melasse liegt zwischen Malz und Lakritz. In der Karibik wird sie mit Zitronensaft und Wasser als Limonade getrunken, in Europa findet sie eher in dunklem Gebäck, wie etwa Lebkuchen, oder als alternativer Brotaufstrich zum Zuckerrübensirup Verwendung. Experimentell angehauchte Saucen profitieren von der Melasse, denn durch sie werden sie besonders sämig und aromatisch – geschmacklich passen sie dann am besten zu Rindfleisch oder Wild. Auch deftige Wintereintöpfe können Sie mit Melasse abschmecken.