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Kindheitserinnerung "Spaghetti Bolognese" = Kochbar Challenge 6.0 (Juni 2019)

leicht

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Zutaten

Zutaten für 4 Personen
gehacktes Rindfleisch400 Gramm
gehacktes Schweinefleisch300 Gramm
Pancetta150 Gramm
Vollmilch¼ Liter
weiße Zwiebel2 Stück
Sellerie (oder Selleriestange)1 Stück
Karotten (gelbe wenn vorhanden)2 Stück
Tomatenmark50 Gramm
neutrales Öl4 Esslöffel
grobes Meersalz nach Gusto
gemahlener schwarzer Pfeffer nach Gusto
warmes Wasser etwas
Spaghetti oder Tagiatelle500 Gramm
zusätzliche Abwandlung (Heutzutage)
Knoblauch frisch etwas
Chili frisch etwas
geschälte/passierte/frische Tomaten etwas
Basilikum frisch etwas
Nährwertangaben:

Kochbar empfiehlt

Zubereitung

  • Vorwort zur "Kindheitserinnerung"

    1.Ich weiss ja nicht wie es euch ergangen ist- aber ich persönlich habe sehr sehr lange überlegen müssen. Mir fielen nur zwei Gerichte ein, die ich als Kind gerne gegessen habe und die ich heute auch immer noch gerne esse. Dass eine ist ein "Möhreneintopf" der schon in meinem Kochbuch eingegeben ist, das andere ist eine "Spaghetti Bolognese". Also präsentiere ich heute die "BOLO"- wie ich sie unter wachsamen Augen der Gruppenköchin "Maria Theresa" zubereitet habe..

    2.Als Kind (hier war ich ca. 12 Jahre alt) wurde ich immer mit der Arbeiterwohlfahrt in "KUR" geschickt. Ich war ein sehr schlechter Esser und immer kränklich- deshalb ging einer dieser Kuraufenthalte nach Italien in den Ort "Molina di Fiemme" Dort gab es ein Haus indem wir untergebracht waren- mit einer riesigen Küche in der ich mich immer sehr gerne aufgehalten haben- denn ich durfte beim Kochen zuschauen, helfen und ausprobieren. Vielleicht war es genau dass- welches die "Bolognese Sosse" die es damals aber mit Tagiatelle gab, zu meinem (später auch das meiner Kinder) "Lieblingsgericht" gemacht hat.

  • die Vorbereitung (Lektion 1)

    3.Als erstes die weissen Zwiebeln klein schneiden. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass mir damals erklärt wurde - dass ich gerade stehen musste- denn sonst bekäme ich Rückenschmerzen. Die Zwiebeln sollte ich genau so schneiden = würfeln: erst längst und dann noch mal quer einschneiden damit das Zwiebelaroma auch voll austreten kann. Das gleiche wird auch mit den Möhren und dem Sellerie gemacht- feinwürfelig zerkleinert. Ich persönlich mochte den Sellerie damals noch nicht und habe ihn - genau wie meine Kinder - immer rausgepiddelt- deshalb habe ich ihn früher dann auch weggelassen. Heute weiss und schmecke ich, dass Sellerie dem Geschmack der Bolo unbedingt gut tut.

  • die Vorbereitung (Lektion 2)

    4.Das Oel wird in einen recht grossen Topf gegeben. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es damals eine riesengrosse Flasche (Kanister) mit einer Sonnenblume drauf war. Also »Kein Olivenoel« Heute weiss ich auch warum kein Olivenoel genommen wurde = der starke Olivengeschmack gehört nicht zu dieser (Kindheitserinnerung) Bolognese. Auch erinnere ich mich noch sehr gut daran, dass mit einem riesigem Holzkochlöffel gerührt wurde den ich toll fand. Ich mache es heute jedoch anders - Ich persönlich finde den Holzlöffel nicht so hygenisch wie er vielleicht letztlich ist- deshalb arbeite ich persönlich mit Silikonlöffeln.

    5.Nach dem Oel gebe ich nun das grobe Meersalz dazu. Feines Salz wird zu schnell bitter- und der frisch gemahlene schwarze Pfeffer kommt ja auch noch hinzu. Dann wird das das Ganze bei großer Hitze kurz angeröstet. Wichtig ist dass ständige rühren dabei, sonst brennt es an. Nun kommt im nächsten Schritt der "Pancetta" hinzu und wird so lange, bis das Fett schön ausgelassen ist gebraten. Für meine Kinder habe ich früher darauf verzichtet- da sie den Geschmack von Speck im allgemeinen nicht so sehr mochten. Fett ist wichtig und als Geschmacksträger auch sehr wichtig für die BOLO. Im übrigen - fetteres Essen sorgt auch für gute Laune :) deshalb nehme ich an ist diese Bolo mein Lieblingsgericht geworden- Gute Laune Essen ist doch was feines.

  • die Zubereitung

    6.Wichtig für eine gut Bolo ist es die richtige Reihenfolge der Zubereitung der Zutaten einzuhalten. Das heisst = nachdem der Speck sein Fett perfekt verteilt hat, (er glasig geworden ist), kommen zuerst die Zwiebeln, dann der Sellerie und erst ganz zum Schluss (nach ca. fünf Minuten) die Möhren/Karotten hinzu. Dann ist auch beim Fleisch wichtig zu beachten, das Schweinefleisch den höheren Fettanteil hat. Es muss demnach als Nächstes rein und wenn dieses rundum angebraten ist, kommt das Rinderhack hinzu. Das Mischverhältnis sollte perfekterweise zwei zu drei sein.

    7.Viel Fleisch und Fett, das ist wichtig für eine gute Bolo, denn Fett macht gute Laune und gehörte zu meiner "Erholungskur"- Gute Laune sollten auch meine Kinder haben, deshalb gab es diese Bolo recht oft ! Wichtig ist für diese BOLO ausserdem, dass das Fleisch quasi Trockengebraten wird- soll heissen- es ist nach dem Anbraten krümelig.

    8.Nachdem nun alles schön durchgebraten ist, zwei (besser sind drei) riesige Esslöffel Tomatenmark. Ich weiss noch ganz genau dass das Tomatenmark mit warmem Wasser angerührt wurde und dann in den Topf kam. Für mich als Kind war das ein magischer Effekt- so langsam sah es auch so aus- dass ich wirklich Lust bekam es zu Essen. Genau so habe ich es dann auch übernommen- ein bisschen Magie ins Essen meiner Kinder gezaubert :). Weiter geht es dann - und es wird ein kleiner Schuss von der Vollmilch hinzugegeben und ab jetzt muss man Rühren was die Sosse hergibt...... Auch daran erinnere ich mich noch genau- ich musste damals immer im Uhrzeigersinn rühren. Heute weiss ich dass in Italien in jeder Küche im Uhrzeigersinn gerührt wird :) - ist wahrscheinlich nur ein Aberglaube- aber es schmeckt am Ende !!!

    9.Den Part der nun kommt- den mochte ich nicht so gerne als Kind- denn jetzt muss man geduldig sein (was mir natürlich als Kind recht schwer fiel) , damit in den nächsten drei Stunden die BOLO ihr volles Aroma entwickelt. Immer wieder- Rühren- einen Schuss von der Vollmilch dazugeben. Warum denn so- und nicht anders ? Dieses lange köcheln macht das Gericht cremig und bindet alle Geschmackskomponenten auf den Punkt genau. Sicherlich habe ich diese Bolo im Laufe der Jahre immer wieder mal "modernisiert"- mit zusätzlichen Zutaten auch hin und wieder neu interpretiert- aber- dass ist eben der Lauf der Zeit- das Grundrezept bleibt immer gleich- und dieses ist die wichtige Erinnerung.

  • Zubereitung für den Teller

    10.Nachdem die Sauce über drei Stunden auf leichter Hitze vor sich hingeblubbert hat (immer wieder im Uhrzeigersinn gerührt wurde) ist sie fertig- aber nur dann wenn sich das Oel oberhalb der Sauce abgesetzt hat. Ich hole jetzt die Pasta aus der Verpackung. Eigentlich mache ich meine Pasta nur noch frisch - Handmade- Hausgemacht- aber heute gehe ich in die Vergangenheit- deshalb fertige Pasta. Im Laufe der Jahre habe ich unter anderem auch erfahren dass Spaghetti in Italien genauso verpönt sind zur Bolo, wie Knoblauch oder andere Zutaten - die da nicht hinein gehören würden. Die perfekte Pasta zur Bolo sind Tagliatelle.

    11.Hier in Deutschland lieben Kinder Spaghetti- und deshalb gibt es die auch auf meinem Teller. Nach Zeitgefühl im kochenden Wasser mit etwas Salz garen- ab und zu durchschwenken damit sie nicht aneinander kleben. In Italien kommen sie portionsweise in eine kleine Pfanne zusammen mit ein - zwei Kellen von der Bolognese Sauce - durchschwenken Fertig !!!

    12.In diesem Haus in Italien damals, wurde aber die Pasta in einen Teller gegeben und die Bolo obenauf gegossen. Das habe ich dann auch so für meine Kinder immer gemacht und mache es heute auch noch so. Extra für diese Challenge bin ich in die Vergangenheit meiner Kindheit geschlüpft und habe festgestellt- nicht alles wie man es früher gekocht hat- muss geändert oder modifiziert werden. Einfach geniessen - so wie es schmeckt- dass ist Genuss und macht Gute Laune !!!

  • Guten Appetit und kulinarische Grüsse eure Biggi ♥

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