1. Home
  2. Rezept
  3. Crustacea Capsicum

Crustacea Capsicum

3 Stdschwer

Weitere Rezepte

Zutaten

Zutaten für 4 Personen
frische ausgenommene Softshellkrebse *1 kg
Fischsauce1 EL
Speisestärke1 EL
Erdnussöl400 ml
Szechuanpfefferkörner- alternativ: Zitronenpfeffer50 gr
Koriandersamen1 TL
Nelken1 TL
Anissterne2
Zimtrinde5 cm
kleine rote getrocknete Chilischoten5
Meersalz100 gr
mittelgroßen Chinakohl1
große Möhren2
Mirin**180 ml
helle Sojasauce150 ml
Reisweinessig***75 ml
Palmzucker- alternativ Honig2 EL
Limettensaft2 EL
Ingwer8 cm
Knoblauchzehen4
kleine rote Thai-Chilis3
Sesamöl1 TL
neutrales Öl, am besten Sonnenblumenöl2 TL
Koriander10 Stangen
ungesalzene Erdnusskerne100 gr
Basmatireis250 gr
Kokosmilch100 ml
Erdnussbutter1 EL
Sojasauce, dunkel1 EL
Zucker1 TL
Lauchzwiebeln2
Chilipaste- alternativ Sambal Oelek1 TL
Nährwertangaben:

Kochbar empfiehlt

Zubereitung

Gesamtzeit:
3 Std
  • 1.Ein paar *+**+*** - Erklärungen vorweg: * Ich kaufe beim Fischhändler die Krebse schon küchenfertig. D.h.: sie sind tot, geputzt und ausgenommen. Bestellen muss ich sie dort sowieso, da er sie nicht vorrätig hat. Ich möchte die Krebse nicht selbst umbringen- das ist eine grausige Methode, die ich zwar beherrsche aber keinem Lebewesen antun möchte. Ich esse gerne Fleisch, Meeresgetier und Fisch- aber ich bin nicht dafür, sie unnötig leiden zu lassen. Die Methode- wenn sie jemand von euch haben möchte- schicke ich euch gerne zu...aber ich denke nicht, dass jemand scharf drauf ist, oder? Mein Fischhändler bekommt die Krebse lebend vom Großhändler und friert sie (gottseidank) wenigstens erstmal lebend ein- das macht die anschließende Prozedur des "küchenfertig-machens" schon mal so human als möglich!! Ich kann und will mich mit der typisch asiatischen Methode einfach nicht anfreunden.

    2.**: Mirin ist dieser süße japanische Reiswein, den man mittlerweile in fast jedem gut sortierten Lebensmittelmarkt in der Asia-Abteilung bekommt. Sonst im Asia-Laden, da gibt es ihn auf jeden Fall.

    3.***: Es muss unbedingt Reisweinessig sein, da jeder andere Essig zuviel Säure hat. Reisweinessig ist sehr mild, nicht ganz klar sondern etwas gelblich angehaucht (das liegt am Reis) und hat maximal 6% Säure. Gibt es auch in der Asia-abteilung und sonst im Asia-Laden.

    4.Und nun endlich zur Zubereitung: Für den Salz-Pfeffermix den Szechuanpfeffer (heißt auch Zitronenpfeffer), Koriandersamen, Nelken, Anis und die in Stücke gebrochene Zimtrinde in eine Schüssel geben und mit kaltem Wasser abdecken, nach einer Minute absieben. Die Gewürze in eine kleine Kasserole mit dickem Boden geben und unter Rühren mit dem Holzlöffel bei geringer Hitze trocken rösten, bis die Mischung stark duftet (bis zu 5 Minuten). Es muss ständig gerührt werden, da schon wenige angebrannte Samen alles ruinieren können. Wenn die Mischung trocken erscheint, die Chilischoten mit der Hand zerkleinern und dazu geben. Weitere 2 Minuten unter Rühren rösten. Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Salz dazu geben und alles mit einer Kaffeemühle oder Mixer zu einem feinen Pulver verarbeiten. In einem luftdichten Schraubglas aufbewahren.

    5.Den Chinakohl ohne die äußeren Blätter längs vierteln. Die Viertel mit einem Gemüsehobel oder einem großen scharfen Messer in möglichst feine Streifen schneiden. In einer großen Schüssel mit kaltem Wasser gut waschen und abtropfen lassen. Mit Meersalz bestreuen und gut durchmischen.

    6.Mirin, 100 ml Wasser, Sojasoße, Reisweinessig, Palmzucker und 2 EL Limettensaft bei mittlerer Hitze einmal aufkochen. Ingwer schälen und fein hacken (die Hälfte beiseite legen), 3 Knoblauchzehen fein hacken (nicht pressen) und mit geschnittenen Chilis, dem Sesam- und einem neutralen Öl dazu geben. Weitere 5 Minuten köcheln lassen. Heiß über das Kraut geben und sofort gut durchmischen. Etwas abkühlen lassen, mit einem Teller von geringerem Durchmesser als die Schüssel abdecken, und diesen mit einer Konserve (ich habe einen schweren flachen Flintstein...so eine Art Riesenkiesel für solche Zwecke) beschweren. Den Kohl „unter Druck“ im Kühlschrank für mind. 2 Stunden marinieren.

    7.Die Erdnusskerne in einer kleinen Pfanne oder Kasserole bei mittlerer Hitze rösten und beiseite stellen. Die Karotten schälen, grob reiben und ebenso beiseite stellen. Sie werden kurz vor dem Anrichten zusammen mit dem Koriandergrün und den Erdnüssen unter den Salat gemischt.

    8.Den Reis waschen, mit 250 ml kaltem Wasser, der Kokosmilch und einer Prise Salz aufsetzen. Einmal aufkochen, dann den Deckel aufsetzen und so lange kochen bis das Wasser aufgenommen ist (etwa 20 Minuten).

    9.Für den Dip Erdnussbutter, 4 EL Limettensaft, Sojasoße, Zucker, 1 TL Reisweinessig, restlichen Ingwer, 1 fein gehackte Zehe Knoblauch, fein geschnittene Lauchzwiebeln und Chilipaste verrühren und in vier kleine Schüsseln verteilen. Die Karotten und die Erdnüsse unter den Krautsalat mischen. Salat auf vier weitere Schüsseln verteilen.

    10.Die Krabben in einer großen Schüssel mit der Fischsoße durchschwenken, dann mit Speisestärke bestäuben. In einem großen Wok das Erdnussöl erhitzen. Es ist heiß genug, wenn beim Testen mit einem Holzstäbchen Bläschen entstehen. Die erste Hälfte der Krabben ins Öl geben und eine Minute frittieren, nach der Hälfte wenden. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die restlichen Krabben ebenfalls frittieren, abtropfen lassen und großzügig mit dem Salz-Pfeffermix würzen.

    11.Zum Servieren eine Schüssel mit einem Geschirrtuch auslegen und die Krabben darin anrichten, auf die Mitte des Tisches stellen. Den Reis ebenfalls in eine große Schüssel geben. Die Schüsseln mit dem Kohl und mit dem Dip auf die Plätze verteilen, fertig. Guten Appetit!

    12.Noch ein Tipp: Man beachte, der Salat muss mindestens zwei Stunden marinieren, er kann auch schon am Vortag zubereitet werden. Ich mache das immer so. Denn erstens schmeckt der Salat dann noch besser (wegen der längeren Marinierzeit) und zweitens ist das Gericht ja nun wirklich etwas aufwendig. Da bin ich froh, dass ich die Zubereitung auf zwei Tage verteilen kann. :-)

    13.Zur "Geschichte" dieses Rezeptes: ich hatte vor vielen Jahren eine thailändische Mitarbeiterin, die schon viele Jahre hier in Deutschland in der Pflege arbeitete- allerdings als Pflegehelferin...und das, obwohl sie ausgebildete Krankenschwester war. Als ich sie frug, warum das so sei antwortete sie mir, dass man seinerzeit (1987) hier in Deutschland ihr "ausländisches" Examen (trotz Übersetzung und staatlicher Beglaubigung!) nicht anerkennen wollte. Also hatte sie sich duldsam damit abgefunden und arbeitete als Examinierte für weitaus weniger Geld als Stationshilfe. Das fand ich ja nun überhaupt nicht gut- sie wusste und konnte viel, war 1999 (als ich sie kennen lernte) schon 12 Jahre in dem Unternehmen und so beschloss ich, es einfach noch mal zu probieren...das mit der Anerkennung. Und siehe da...ich hatte das ohne ihr Wissen gemacht, weil sie der Ansicht war, das würde sowieso nicht klappen. Mein Brief an die damalige Bezirksregierung bewirkte doch ein kleines Wunder: sie musste lediglich einen 6Wochenkurs machen- für den ich sie zur Hälfte freistellte und die nächsten 3 Wochen opferte sie ihren Uralub, das war ein fairer Deal, fanden wir- (den Kurs hauptsächlich zur Beurteilung der sprachlichen und weniger wegen der beruflichen Fähigkeiten)- und schwupps..erkannte man ihr das große Staatsexamen an. Sie arbeitet mittlerweile als Stationsschwetser in einem großen Pflegeheim und verdient ungefähr das Doppelte wie vor 10 Jahren. Tja...und darüber hat Maj Ling sich so gefreut, dass ich nicht umhin kam, an ihrem "Staats-Fest 2000", so wie sie es nannte,- Teil zu nehmen. Und eben da gab es dieses umwerfend phantastisch leckere Essen. Klar, dass sie mir freiwillig und gerne das Rezept gab und als sie es ein paar Jahre später mal bei mir aß (ich hatte das Essen zu meinem Geburtstag gemacht) sagte sie mir sogar...besser könne sie das auch nicht...na, wenn das mal kein Lob war?? ;-)

  • Rezept melden
    Rezept bewerten
    Rezept von R****h
    vom
    Profilbild von R****h

Auch lecker

Kommentare zu „Crustacea Capsicum“

Rezept bewerten:
Überrasche
mich