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Habt Ihr schon ein Buch publiziert? Wenn ja, wie sind Eure Erfahrungen?

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Meine Tante hat mich in der Vorwoche besucht. Sie ist im vergangenen Sommer in Pension gegangen und hat sich unmittelbar danach die Schulter gebrochen. Nun muss sie noch eine Zeit lang zur Physiotherapie, aber sie hat trotzdem wieder eindeutig mehr Zeit fürs Kochen. Teils gräbt sie alte Rezepte von meiner Oma und ihrer Schwiegermutter heraus, und teils probiert sie Neues aus. Zudem lichtet sie jedes Gericht ab. Sie meint, dass sich schon viele Rezepte angesammelt haben und sie mit dem Gedanken spielt, diese als Buch zu veröffentlichen. Allerdings weiß sie nicht wirklich, wie sie es als Neuautorin angehen könnte. Hat jemand von Euch Erfahrungen in diesem Kontext?
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Benutzerbild von Lotusaly
   Lotusaly
Ja da hast du aus meiner Sicht schon recht. Nur sind das halt meine Eindrücke. Ich denke wenn es da um Marktpotenzial usw. geht, haben Verlage ganz andere Möglichkeiten und Daten zur Verfügung aus denen sie dann ableiten können ob etwas ankommt, welche Zielgruppe das betrifft,... Ist halt die Frage ob die, die es entscheiden, auch so sehen wie du und ich:)

Wenn ihr Spaß daran habt, dann ist es letztlich ja mehr oder weniger egal ob ihr damit Erfolg habt. Der Weg ist das Ziel und da erlebt man ja zusammen auch hoffentlich den ein oder anderen schönen Moment.

Wenn man es richtig machen will und auf die Qualität achten - dann würde ich schon sagen, hält es sich ziemlich die Waage. Ob du jetzt privat zu einem Lektor oder Grafiker gehst oder dir diese Leistungen bei einem Dienstleistungsverlag wie dem Novum Verlag einkaufst, kommt auf dasselbe. Bei der zweiten Variante wird man wohl noch etwas Zeit sparen.
Sicherlich kann man sagen, mir ist das alles egal und ich brauch keinen Lektor oder Grafiker, ich mach das selbst. Ja dann kommst du günstiger weg. Das geht dann aber sicher auf Kosten der Qualität.
Für einen Blog brauchst du jetzt wahrscheinlich keinen Lektor und auch die Bilder kannst du machen. Das ist ja was ganz anderes als eine Veröffentlichung. Denke da spricht es auch mehr Menschen an, wenn man sieht, die haben das alles selbst gemacht. Aber auch da lernt man mit der Zeit dazu und wird immer besser.
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   cacioepepe
Ja, mir ist ebenfalls aufgefallen, dass ich bei Antworten keine Benachrichtigungen erhalten. Vielleicht lohnt sich das für Betreiber nicht. Ich müsste meiner Tante helfen und ich habe ehrlich nicht genug Zeit, um mich um das alles selbst zu kümmern. Unter Zeitdruck sind wir jetzt nicht, aber wir würden schon gern so rasch wie möglich das Projekt voranbringen. Über die Feiertage sehen wir uns, da können wir uns einmal über die Vorgehensweise unterhalten. Inzwischen bedanke ich mich bei Dir für den interessanten und hilfreichen Austausch. Zudem wünsche ich Frohe Ostern!
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   Lotusaly
Ja ich bekomme oder sehe zumindest auch keine Nachricht wenn jemand geantwortet hat. Da vergesse ich dann auch darauf:)
Du kannst dir ja mal privat einen Lektor suchen oder eben du übergibts gleich alles an einen Dienstleister wie dem Novum Verlag. Musst du halt wissen wie viel Hilfe du brauchst und ob du die Zeit hast alles selbst zu machen. Wenn du jetzt nicht in Zeitdruck bist, kann man ja auch versuchen vieles selbst zu machen.
Ist sicher die richtige Vorgehensweise. Infos aus erster Hand helfen dir sicher mehr weiter wie Spekulationen von hier:) Wenn es um Grafik etc. geht, kenne ich mich halt nicht aus und weiß auch nicht was da für die Verlage bzw. den Druck wichtig ist.
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   cacioepepe
OK, dann kann ich diesbezüglich ein gutes Gewissen haben. Diesmal war ich auch flotter. :) Bezüglich der Computerprogramme habe ich in den vergangenen Tagen etwas mit ChatGPT herumgespielt. Also mit der Bezahlversion, weil es mir primär um Bilder ging. Dann habe ich etwas die Textfunktionen ausprobiert. Das Sie mit dem du ersetzen hat super funktioniert. Das Paraphrasieren und das Lektorieren weniger, da habe ich doch viel nachhelfen müssen. Also ja, für das Lektorat sowie für Korrektorat benötigen wir auf jeden Fall einen Fachmann. Bezüglich der Bildauflösung fragen wir bei unseren Mails an die Verlage mittlerweile nach.
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   Lotusaly
Kein Problem, bin auch nicht regelmäßig hier.
Ja natürlich. gibt halt viele, die ihre Geschichten veröffentlichen wollen. Dementsprechend überlaufen sind da die Verlage.
Ich denke nicht, dass Computerprogramme schon so weit sind und den Menschen ersetzen können. Also weder den Autor noch dann Lektor, Korrektorat,... Wohl am ehesten könnte der Grafiker ersetzt werden. Vielleicht kommt das noch, ich hoffe nicht aber zur Zeit würde ich schon noch sagen braucht man andere Menschen um die Qualität zu verbessern.
Ja, ein Lektor schaut noch auf andere Dinge. Z.B.: Die Handlung muss Sinn ergeben und er prüft ob alle Handlungsstränge sinnvoll zusammenführen und keine offenen Fragen bleiben.
Nein, da habe ich keine Ahnung. Das wirst du wohl direkt den Verlag fragen müssen. Denke das ist immer abhängig vom Buch oder dem Druckverfahren.
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   cacioepepe
Vielen Dank für Deine Rückmeldung und entschuldige mich bitte, dass ich erst jetzt zum Antworten komme… Bezüglich der Evaluierung des Marktpotenziales bin ich absolut bei Dir. Verlage haben diesbezüglich andere Möglichkeiten. Ich habe aber mittlerweile von einigen Seiten gehört, dass es bei den Verlagen wiederum häufig an den Zeitkapazitäten hapert. Bezüglich der Bedeutung der Qualitätssicherung – ich verwende jetzt einmal diesen Begriff und hoffe, dass ich so richtig liege – sind wir ebenfalls auf einer Wellenlänge. Bei einem Blog oder generell bei digitalen Produkten kann man etwa DeepL verwenden. Nur empfinde ich das bei längeren Angelegenheiten als zeitaufwändig und außerdem schließt das nicht zu 100 % Fehler aus. Zudem kümmert sich ein Lektor auch um die Lesbarkeit, oder? Weißt Du eigentlich auch, wie es mit der Bildauflösung bei Büchern aussieht?
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   Lotusaly
Ist halt die Frage was man möchte. Will man jetzt nur etwas, was man dann in der Familie weitergeben möchte oder möchte man die Rezepte auch anderen näher bringen. Wenn es nur die Familie sein soll dann würde ich das beispielsweise für ein schönes Geschenk ansehen. Wenn sie dann mal einen runden Geburtstag hat, könnte man die Rezepte zusammenfassen und drucken lassen. Dann kann sie es in der Familie verteilen.
Wenn es doch mehr sein soll, dann wird man wohl in dem Fall mit einem Verlag zusammenarbeiten müssen. Findet man einen Verlag - super. Wenn nicht dann könnte man sich einen Dienstleistungsverlag suchen. OB man das möchte, muss man dann halt selbst entscheiden.
Sicher kann man es immer selbst machen. Erste Farge dabei ist, kann man es überhaupt? Und die zweite sollte dann sein, wenn man fertig ist, was macht man dann damit? Man müsste es dann ja auch irgendwie verkaufen können. Wie will man dann vorgehen?
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   Antareja
Hi cacioepepe,
nun zum veröffentlichen in einem Verlag braucht man ein attraktives Thema. Da reicht "Omas Küchenkünste" nicht aus und die Fotos müssen in pdf-Format vorliegen. Des weiteren müssen die Fotos mindestens 2000 x 1500 groß sein. Und wenn deine Oma nur ein handschriftliches Notiz buch hat, dann kann sie viele Verlage abklappern, aber ohne Erfolg. Ich bin der Meinung, daß sie am besten bedient ist, hier bei kb ihre Rezepte zu veröffentlichen.

Ich habe hier 6 Bände "Meisterköche bitten zu Tisch" und jeder Band hat über 300 Seiten. Alle 6 Bände habe ich neu für 30 EUR erstanden. Nun die Meisterköche war dies kostenlose Werbung, aber für den Verlag, ich denke der konnte die Kosten nicht decken....
L.G. aus Fernost Antareja
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   cacioepepe
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! @Kochecke48: Ja, ich kenne natürlich die Rezepte rund um das Forum und auf der Plattform. Das wäre natürlich auch für meine Tante eine interessante Sache gewesen, aber sie nutzt das Internet kaum. Höchstens für Nachrichten, Wetter- und Verkehrsinfos, derzeit Infos für ihre Physiotherapie, E-Mails lesen und senden sowie online Banking. Ich bin zugegebenermaßen überrascht, dass sie mit dem Handy ordentliche Fotos hinbekommt und WhatsApp verwendet. :) Von Pinterest habe ich Ihr auch einmal erzählt… Da hat sie mich ebenfalls gefragt, wie sie das schaffen soll und sie wundert sich, dass das meine Mutter hinbekommt. :)

@Lotusaly: Also wir haben doch mehrere Rezeptbücher zuhause und viele Rezepte, die ich als gut empfinde, gibt es dort meines Wissens nicht. So originell und ausgefallen essen wir meines Erachtens nicht… Da würde es höchstwahrscheinlich schon den einen oder anderen Interessenten geben. Ob das dann tatsächlich so wäre, müssen natürlich andere einschätzen. Mit Bildbearbeitung könnte ich etwas helfen, aber ich habe kein Photoshop, sondern eine günstigere Software (Pixlr).
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   Lotusaly
Finde ich durchaus für eine gute Idee. So kann man sicherlich die Rezepte auch weiter geben. Man muss halt schauen ob es außerhalt der Familie oder des Freundeskreises dafür genug Interessenten gibt. Da entscheidet sich dann auch ob ein Verlag in Frage kommt oder nicht. Der Verlag hat natürlich Interesse das Buch dann auch so oft es geht verkaufen zu können.
Ob es teuer wird ist eher davon abhängig wie viel Hilfe man benötigt. Im Selbstverlag kann man sicherlich auch Bücher veröffentlichen, viele machen das ja auch. Bei einem Kochbuch mit vielen Fotos stelle ich es mir schwierig vor weil da die Bilder natürlich auch bearbeitet werden müssen. Da müsste man sich also auch mit Bildbearbeitung auskennen. Aber vielleicht kennt sich damit ja jemand in der Familie oder im Freundeskreis aus und kann aushelfen.
Ich persönlich lese mir gerne Kochbücher durch, Frage dürfte da eher sein ob das auch genug andere noch machen in Zeiten, wo es alles online gibt.
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   Kochecke48
Alles mit mühseliger Gemütlichkeit vorkochen, fotografieren und am PC mit Hand eingeben, wie alle Teilnehmer in diesem Kochforum. Oder sich für teuer Geld und kommerziell orientiert an einen Buchverlag wenden.
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   cacioepepe
Ja, ich denke ebenfalls, dass Kochbücher mit veganen Speisen und Superfood besser als jene mit deftigen Gerichten ankommen. Wobei es sich in unserem Fall meines Erachtens um einen guten Kompromiss handelt. :) Ich habe bewusst „jüngere Menschen“ und nicht „junge Menschen“ geschrieben. Meines Wissens und gemäß den Erfahrungen in meinem Umfeld gibt es relativ viele junge Menschen, die nicht wirklich häufig TikTok heranziehen. Instagram kommt da schon besser an. Aber in diesen Jahren hat sich das Klima in den sozialen Medien doch sehr verschlechtert. Außerdem geht es wahrscheinlich nicht nur mir so, dass ich ein Rezept nicht einfach mithilfe von Instagram nachkoche. Schon allein, weil sich die Smartphones und Tablets nicht wirklich über bekleckerte Hände freuen. :)

Auf jeden Fall habe ich ihr bereits vorgeschlagen, dass wir das als gemeinsames Projekt gestalten. Vielleicht kann ich sie zu einem Blog überreden, aber da müssen wir uns ziemlich sicher eine passende Domain suchen. Zudem kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass wir gleich dieselbe Reichweite wie Kochbar erzielen. Jetzt angenommen, wir finden keinen normalen Verlag. Würdest Du sagen, dass der finanzielle Aufwand bei einem Selbstvertrag jenem beim von Dir in die Runde geworfenen Dienstleistungsverlag entspricht?
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   Lotusaly
Gewisse Trends gibt es immer wieder und ich bin mir auch sicher, die Verlage reagieren darauf. Das sieht man nicht nur bei Romanen, Kochbücher sind hier sicherlich auch keine Ausnahme. Ein Kochbuch mit deftigeren Speisen wird es wohl schwerer haben wie ein veganes Kochbuch oder Rezepte mit Superfood etc.
Ja nur bleibt halt die Frage ob die Jungen Menschen dasselbe fühlen wie du? Wenn du gerne ein Kochbuch in den Händen hältst, kann ich das nachvollziehen - bei den Jungen scheint es aber anders zu sein. Da brauchte s dann Videos auf TikTok oder schnell mal ein Foto auf Insta samt Rezept in der Beschreibung. Daher ist es schwer von sich auf die anderen zuschließen. Sicherlich wird es für Kochbücher immer eine Nische geben (alleine schon weil sie meiner Meinung nach ein super Geschenk sind:)) , nur für einen Verlag muss es sich ja auch auszahlen.
Wenn du die Zeit und Lust dazu hast deiner Tante zu helfen, könnt ihr es eventuell ja als gemeinsames Projekt sehen. Kann mir jetzt vorstellen, sie könnte gerade mit allen Onlinesachen Hilfe brauchen bzw. alles, wozu es einen Computer benötigt.
Wird darauf ankommen welchen Weg ihr wählt. Für einen Blog, wird es schon ausreichen, ob die Qualität dann auch für einen Verlag bzw. Druck ausreicht, wird sich zeigen.
Beim Selbstverlag hilft dir keiner. Da musst du bzw. müsst ihr alles selbst erledigen. Da müsste man sich halt die Frage stellen ob man das kann und will.
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   cacioepepe
@Lotusaly: Möglicherweise schreibe ich jetzt etwas vollkommen Utopisches, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es Verlage gibt, die diesbezüglich auch Marktforschung betreiben. Entweder über Leser, die aus dem online Shop bestellen und / oder einen Newsletter abonnieren, oder über Agenturen usw.. Vielleicht gibt es für solche Rezepte heutzutage Interesse und bei jüngeren Menschen eine gewisse Neugierde. Außerdem empfinde ich ebenfalls, schon allein aufgrund der Haptik, Rezeptbücher praktischer als den digitalen Ansatz. Natürlich schaue ich mir im Internet Rezepte an und ich drucke sie aus, aber Bücher empfinde ich schon noch als übersichtlicher. Würdest Du sagen, dass es sich lohnt, wenn ich beim Verschicken des Manuskripts helfe? Bezüglich der Bilder interpretiere ich also sie richtig, dass meine Kenntnisse in diesem Fall nicht ausreichen würde? Was sollten wir sonst noch in diesem Zusammenhang bedenken? Inwiefern und wie viel hilft ein Selbstvertrag weiter?

@Kochecke48: Zum mit Hand am PC eingeben hätte ich wenig zu meckern und ich empfinde es als schön, dass Ihr die Rezepte teilt. Ich probiere auch relativ häufig aus. ;) Meine Tante ist dafür weniger zu haben…