Mich würde die obige Frage wirklich mal interessieren. Bei mir gibt es da ganz verschiedene Möglichkeiten. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich ein Rezept erst veröffentliche, wenn es mir so gut gefällt, dass ich ganz genauso nochmal kochen würde.

Beim Entstehen von Rezepten gibt es einige Möglichkeiten. Nach Rezept kann ich schon lange nicht mehr kochen, das kriege ich nicht mehr hin. Kochbücher kann ich zwar wie Romane lesen, aber sie dienen mir lediglich als Inspiration und Anregung. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal etwas 1 zu 1 nach einem Rezept gekocht haben.
Bei mir gibt es die Gerichte, die ich als schnelle Feierabendküche bezeichne. Da habe ich wenig Zeit, bin nicht zum Einkaufen gekommen - dann schaue ich, was ich dahabe und zaubere daraus für uns etwas leckeres.
Dann gibt es die sogenannte Resteverwertung,. Es ist was über geblieben und ich benutze diesen Rest, um ein vollkommen neues Gericht daraus zu zaubern. Es muss schon eine Idee dahinterstehen und nicht ein Rotkohlrest, den statt gestern mit Rouladen heute mit Kotelett serviere - das ist keine Resteverwertung.
Dann gibt es die Rezepte, die sich entwickeln, wenn ich einkaufen gehe und über den Wochenmarkt gehe. Ich sehe, was es gibt, kaufe und in Gedanken baue ich davon schon das Abendessen zusammen.
Und dann gibt es die Rezepte, mit denen ich mich lange beschäftige. Ich habe eine Idee und beginne dann, zu experimentieren. Und diese Rezepte brauchen immer mehrere Anläufe, bis sie es in die Kochbar schaffen, weil man immer irgendwo noch an einer Schraube drehen muss, weil man feststellt, das die Würzung nicht ganz passsend ist usw.
Und wie ist das bei Euch?