Allerlei: Was sonst in keine Rubrik passt

Eure Geschichte ist gefragt

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Meine Lieben,
ich versuche mal eine nette Plauderei zu starten, und hoffe, einige haben Lust mitzumachen. Mich beschäftigt das Thema gesunde Ernährung schon sehr lange, speziell seit der Geburt meiner Kinder 2008 und 2010. In dieser Zeit habe ich ich persönlich einige Jahre als Vegetarierin und ein Jahr als Veganerin "probiert". Je älter die Kinder wurden, desto aufwendiger wurde es, für mich diesen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Außerdem war es damals noch nicht so in der Gesellschaft angekommen, auswärts Essen war schwierig mit diesen Ansprüchen. Und der Leistungssport hat bei mir auch viele Reserven verbrannt, die ich nicht so gut auffüllen konnte rein vegetarisch.
Letztendlich habe ich mich für bewusstes Fleisch/Fisch essen entschieden, ich kaufe Bioqualität und schaue auf Tierwohl und wir essen es nicht so häufig, es ist ja auch teuer.
Wie ist eure Geschichte dazu? Es gibt einige die tolle Veggie-Rezepte einstellen, und die kenne ich nicht so gut. Mich würden die Hintergründe interessieren, und ob wir es vielleicht auch schaffen, auf der Kochbar den vegetarischen Beiträgen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Ich wünsche mir einen freundlichen Umgangston und gegenseitige Wertschätzung, auch wenn man nicht einer Meinung ist. Danke und liebe Grüße, Alexandra
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Benutzerbild von lunapiena
   lunapiena
In der heutigen Zeit wird es der jungen Generation, die ja eh nie Zeit hat, leicht gemacht, den Hunger zu stillen. Ob das allerdings immer sinvoll ist, sei dahingestellt. Klar macht es mehr Arbeit, einen Gemüseeintopf selber zu kochen, als eine Dose aufzumachen. Deshalb kann ich die Gewohnheiten dieser Generation durchaus verstehen.
Ich muss das aber nicht für uns anwenden, Wir, mein Mann und ich, gehören zu den Omnivoren. Wir essen viel Gemüse und Salat, Fisch versuche ich mindestens einmal in der Woche auf den Tisch zu bringen und der Fleischkonsum hält sich in Grenzen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Schweine- oder Rindfleisch beim Metzger gekauft habe. Nun muss ich aber zugeben, dass wir das Glück haben, dass es in unserem Dorf einen Nebenerwerbsbauern gibt, der Geflügel züchtet und das ich nicht mehr missen möchte. Wildfleisch bekommen wir von einem Freund, der Jäger ist und mit Lammfleisch decken wir uns im Urlaub ein. Das kommt von einem Hof, der noch nach alter Tradition die Schafe zieht. Zum Teil kennen wir sie sogar mit Namen. Milch und Eier werden einmal pro Woche von einem Milchhof geliefert. Mit 3,8 % Fett schmeckt sie genauso, wie ich sie als Kind gekannt habe. Allerdings essen wir höchstens zwei bis drei Mal in der Woche Fleisch. Vegetarische oder auch vegane Gerichte ergeben sich meist von selbst. Ich finde, auch hier gilt der Grundsatz der goldenen Mitte. Jede Übertreibung, egal in welche Richtung ist nicht wünschenswert.
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   lunapiena
@sechsuhrelf:

Nein, Rohmilch ist das nicht. Sie ist pasteurisiert, schmeckt aber so wie früher, als wir die Milch noch in der Kanne im Milchladen geholt haben.
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
@ Anne,
ist das Rohmilch die du dir liefern lässt?
Für mich die beste Milch überhaupt nur schwer zu bekommen.
Benutzerbild von Divina
   Divina
Liebe Anne, da stimme ich dir zu, mit eurer tollen Versorgung durch Bauern, Fleisch und Milchhof habt ihr eine bemerkenswerte Infrastruktur. Für mich hat sich die ausgewogenen Mischkost auch als das Praktikabelste herausgestellt. Und Fertiggerichte mag ich auch nicht, aber manchmal komme ich mit zwei Kindern, die nur zuhause gerne essen, nicht drum herum, leider.
Benutzerbild von KollektivKochen
   KollektivKochen
Guten Tag Frau Divina,

die bitte an uns als Mit-Leser, einen freundlichen Umgangston und Wertschätzung zu zeigen, empfinden wir als eine Aufforderung ihnen hier nun zu schreiben.

Wir sind eine WG von Senioren/innen (im Alter von 72 bis 93 Jahren = 5 Weibl. und 8 Männl.) die sich leider (das Leben nicht unendlich), immer wieder neu formatieren muss.

Wir, die dieses immer wieder neu „zusammenfinden“, auch in unserer Seniorenküche als eine tägliche Herausforderung sehen, kennen es auch und manches mal, scheiden sich auch hier die Geister, nicht immer passt es für alle. Unsere Erfahrung zeigt, wenn man es wirklich möchte findet sich immer ein Weg.

Wir haben im letzten Jahr eine Ernährungsberaterin eingeladen, da wir eine neue Mitbewohnerin begrüßen durften. Sie – die „Neue“ kam zu uns und sagte im Zuge ihrer Bewerbung zur WG-Mitbewohnerin, sie sei aber etwas Eigen bezüglich Ernährung und Lebensform.

Wir haben uns dann als erstes etwas Bedenkzeit erbeten, letztlich dann aber den Schritt gewagt.

Wir wohnen nun friedlich zusammen und das bei nunmehr mit der vierten sich unterscheidenden Ernährungsform respektive Essgewohnheit.
1. Wir nennen es gerne sich „Normal“ ernährenden Mitbewohner, sind mit acht Bewohnern die führende Gruppe in unserer WG
2. Dann die beiden „Vegetarier“ (1w+1m) eine recht flexible Form, da finden wir meistens eine sehr zufriedenstellende Lösung für alle Bewohner.
3. Dann der eine Pescetarier, empfinden wir auch eine für alle Bewohner noch eine recht leicht umsetzbare Ernährungsform.
4. Dann die Veganerin (1 an der Zahl) da ist es bei uns etwas komplizierter- da wir hier z.b. hingehen mussten, für zusätzliche Kochutensilien zu sorgen. Hier können wir ja nicht ein und den gleichen Topf nutzen. Nicht wegen dem Rest der WG sondern wegen der Ernährung die es nicht erlaubt gewisse Bestandteile von Lebensmitteln auch nur ansatzweise in die fertige Mahlzeit zu bringen.
5. Unsere absoluten Obst Fans sind die Männer unserer WG (das zählt ja nicht als Ernährungsform). Da sind wir natürlich angehalten unsere beiden Diabetiker nicht zu verführen.

Wir als Senioren WG wollen damit ausdrücken, Frau Divina, es auch jedem ans Herz legen, seit offen und erlaubt jedem wie er es mag. Wichtig ist es nur auch darauf zu achten, niemanden auf die Füsse zu treten. Dann funktioniert es. Jedem seinen Freiraum lassen, seine Lebensform zu erhalten und sich wie in einer Kollektiven Gemeinschaft zu verhalten, das ist unsere Lebensphilosophie. Manchmal braucht es ein gewisses Alter um es auch so zu Leben wie es Wertschätzend erwartet wird

Wir kochen übrigens sehr gerne und auch täglich. Wenn wir unsere Essen / Einkaufs und Küchenpläne erstellen, dann bei einem guten Glas Wein oder Saft in der Gemeinschaft. Immer zum Monatsanfang. Wir haben ein rollierendes System, dass ein jeder auch eine Mahlzeit (seiner ureigenen Ernährungvorliebe ) als Wunschgericht an einem Sonntag kocht. Sicherlich ist es bei dem sogenannten „Standardernährungstyp“ hier wesentlich einfacher gemeinschaftlich etwas herzustellen.

Dankeschön für das Lesen unserer Zeilen
Kollektiv Kochen
(die Senioren WG)
Benutzerbild von cockingcool
   cockingcool
Guten Abend,

Ich bin beeindruckt, so eine WG- Traumhaft !!! Ich hoffe viele lesen hier mit, und profitieren aus der Erfahrung dieser Senioren, Menschen die zusammen ihren Altersruhesitz noch mal richtig schön gestalten.....mit gutem Essen und schönen Geschichte.

Ich wünsche allen ein sehr langes Leben
und bitte lassen sie wieder von sich hören

GLG Biggi ❤
Benutzerbild von Divina
   Divina
Diese Geschichte ist ja einfach großartig, ich danke euch allen fürs Teilen! Eine SeniorenWG mit solch unterschiedlichen Ansprüchen und offensichtlich genau soviel Toleranz und Bereitschaft zum Entgegenkommen oder zumindest zum wertschätzenden Dialog.
Das heißt euer Kochbuch ist bunt gewürfelt und wird von euch allen gestaltet. Von euch kann man sehr viel lernen, ich hoffe, ihr teilt noch viel mit uns. Ganz liebe Grüße, Divina
Benutzerbild von emari
   emari
Vegetarische Gerichte kommen vermutlich in jeder Familie öfter mal auf den Tisch und solchen Rezepte sind auch hier in der KB gut vertreten …

Die vegane Küche dagegen ist für viele ein schwieriges Thema, und hat in der Vergangenheit und Gegenwart immer wieder zu erbitterten Grundsatzdiskussionen geführt ...
Das konnte man auch hier an der KB beobachten …es gab immer wieder mal neue User, die wirklich schöne, vegane Rezepte online gestellt haben - aber leider wurden solche Rezepte des öfteren in den Rezeptkommentaren angegriffen, veräppelt und/oder die einstellenden User sonst irgendwie verärgert... und so haben wir diese User letzten Endes dann wieder verloren…
Das finde ich schade, denn in der Küche ist doch Vielfalt und Abwechslung gefragt ...

Ich sehe die Kochbar als riesengroßen Fundus, wo sich jeder genau die Rezepte herausholen kann, die ihm gefallen und die zu seinem Geschmack passen…
in diesem Sinne hoffe ich, dass wir hier in der KB wieder zu einem breiten Angebot an Rezepten für die verschiedensten Ernährungsformen zurückfinden … auch die vegetarische und die vegane Lebensform hat ihre Anhänger und somit ihre Daseinsberechtigung…

Und wie für alle anderen Rezepte sollte auch für vegane Rezepte gelten: wenn mir ein Rezept nicht gefällt, dann muß ich nicht unbedingt in den Kommentaren drüber diskutieren, man kann auch EINFACH WEITERSCROLLEN (;-)))
das wünscht sich emari
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
So einige Rezepte die hier vegan deklariert sind, sind leider nicht vegan.
Man kann nachlesen.
Sowohl von Veganern und Allesessern wird teilweise sehr pampig reagiert.
Die Veganer sind empört, die Allesesser reagieren mit Unverständnis wenn darauf hingewiesen wird, dass das Rezept nicht vegan ist.
Dabei ist es doch unerheblich ob ein Vegsner sehr streng mit sich ist, oder ab und zu mal sündigt.

Wenn es nicht vegan ist, dann ist nun mal so ....
Benutzerbild von Divina
   Divina
Ich sehe es auch so, ich hatte trotz Ergänzung von Vitamin B12, Vitamin D und anderen Supplements oft zu wenig Energie, gerade beim Sport. Das war für mich auch ein Grund, es aufzugeben und nur gerne mal in meine normale Küche einzubauen. Man braucht ein sehr großes Fachwissen, um sich da wirklich ausgewogen zu ernähren als Veganer. Ich habe es leider nicht geschafft.....
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
Vegane Ernährung ist aber nicht so einfach.
Mal so ein Gericht ist kein Problem.
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen muss man sich schon sehr gut auskennen.
Benutzerbild von Divina
   Divina
Das sehe ich auch so, vegane Gerichte sind oft total unterschätzt, weil man sich sehr bemühen muss sie schmackhaft und interessant zu machen. Das fleischige als Geschmacksträger fehlt eben doch. Man kann gut mit Hefeflocken arbeiten, oder Miso gibt oft dieses gewisse etwas, ebenso gibt es einige gute Produkte zB von Hiel, die sind vom Geschmack her Schmalz ähnlich, aber rein pflanzlich. Die verwende ich dann. Aber meine Kinder sind leider keine Fans der veganen Küche, so wie viele. Deswegen habe ich diese Art zu kochen erst mal ad acta gelegt.
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
Fleisch und Wurst esse ich selten.
Käse dagegen täglich.
Tierische Produkte kaufe ich meistens im Bio Supermarkt.

Mir geht es dabei auch um das Tierwohl und um Respekt dem Tier gegenüber.
Wenn ich es esse oder die Milch verwerte dann soll es doch artgerecht gehalten werden.
Ohne enge Ställe und Massentransporte.

Obst esse ich weniger, eher Gemüse.
Bei mir gibt es täglich Tomaten danach bin ich süchtig.

Oft auch Gurken, Paprika und Porree.
Warm esse ich nicht so oft, meistens Salate.

LG
Benutzerbild von Divina
   Divina
Was mich interessieren würde ist, welche vegetarischen Hauptspeisen ihr wirklich gerne mögt, abgesehen von Käsespätzle und süßen Gerichten.
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
Diese Gemüsepuffer sind aus Kartoffeln, Möhren und Zucchini.
Falafel mag ich auch oder die roten Linsenbällchen.

Die Bällchen bringt manchmal meine türkische Kollegin mit.
Die Mama stellt die immer in großen Mengen her (:-))
Benutzerbild von Divina
   Divina
Das sind auch Dinge die ich häufig mache. Meinst du mit Puffern auch Falafel? Nach denen war ich eine Zeit lang regelrecht süchtig, in meiner veganen Zeit. Wir haben in Wien einige israelische Lokale, wie das Neni, das inzwischen ja auch in Deutschland oft vertreten ist, und dieses Essen mit den bunten Farben, frischen Zutaten finde ich nach wie vor extrem inspirierend. Jedem, der nach Wien kommt, empfehle ich den Besuch vom Neni am Naschmarkt, leider muss man inzwischen reservieren.......
Benutzerbild von Sechsuhrelf
   Sechsuhrelf
Gemüsepuffer mit Schmand und etwas grünem Salat.
Wobei ich mir diesen Puffer oft im türkischem Café meines Vertrauens kaufe.
Dort ist alles hausgemacht.
Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl oder Zaziki.
Nudeln mit Pesto.
Couscous, Blätterteigtaschen mit Gemüse und Käse