Grünkohl kochen – von der Klassik zur Moderne

Bis vor wenigen Jahren war es noch sehr zeitaufwändig, Grünkohl zu kochen. Er wurde grundsätzlich mehrere Stunden lang geschmort. Mittlerweile tauchen Rezepte auf, in denen Grünkohl bissfest gegart oder auch nur blanchiert wird. Beide Methoden funktionieren einwandfrei.

Ein klassisches Grünkohlessen bedeutet viel Arbeit für den Koch oder die Köchin. Nach dem Waschen und Putzen der Kohlblätter müssen Sie zerkleinert und dann viele Stunden lang in Schweineschmalz und Brühe geschmort werden. Dabei werden die klassischen Fleischbeilagen wie Speck, Kasseler oder Pinkelwurst gleich mitgegart, damit sie dem Grünkohl ihr Aroma geben. So entsteht eines der deftigsten, schönsten Winteressen überhaupt, das man sich ein- oder zweimal pro Jahr gönnen sollte. Doch öfters nimmt man sich ungern die Zeit für dieses doch recht schwere Gericht. Die klassischen Beilagen-Zubereitungen für Grünkohl (zum Beispiel zur Gans) sind auch nicht viel leichter.

Dass sich Grünkohl schneller und vor allem leichter zubereiten lässt, haben wir von den Amerikanern und Engländern gelernt. Bei ihnen ist der Grünkohl nämlich unter der Bezeichnung „Kale“ zum Trendgemüse geworden und sie bereiten ihn ganz anders zu als wir. Er wird maximal zehn Minuten lang blanchiert und anschließend zu Gemüsegerichten, Pastasaucen, Pestos und vielem anderen weiterverarbeitet. Im Ofen getrocknete Grünkohlblätter sind als „Kale Chips“ ein Knabberhit. In der New Yorker Feinschmeckerszene war letztes Jahr sogar ein Grünkohlsalat das Trendgericht. Die leichte Zubereitung des Grünkohls bietet Ihnen somit viel Abwechslung und ist auch mit einer gesunden Ernährung vereinbar.