Allerlei: Was sonst in keine Rubrik passt

Spargel, vor allem weißer Spargel eine Umweltsünde?

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Spargel wird in Deutschland immer früher angeboten, vor allem weißer Spargel, da er unter Folien wächst und die Bauern damit gut verdienen können.
Muss das wirklich sein?
Warum muss es weißer Spargel sein?
Ist er wirklich schmackhafter als der grüne Spargel?

Ist unter diesen Umständen produzierter Spargel umweltfreundlicher als importierter Spargel aus Übersee?
Oder nimmt sich das nichts?

Wie sieht es ist mit den Arbeitsbedingungen der Erntehelfer aus ?


https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/tipps-fuer-den-einkauf-von-weissem-spargel-mythen-von-der-stange-1.1646473-4

https://weather.com/de-DE/wissen/umwelt/news/2019-04-17-immer-fruhere-spargelernten/?par=focus_web_main

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/06608.html
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Benutzerbild von Suppenliebe
   Suppenliebe
Hier muss ich lunapiena absolut zustimmen,Spargel ist und bleibt eine Delikatesse,weißer Spargel hat eine lange Anbauzeit (3 Jahre) bis geerntet werden kann,meine Eltern hatten Spargel Anbau, (Familienbetrieb,)hier mussten alle von der Familie mit anpacken,an heißen Tagen sogar dreimal,daher ist auch die Ernte auch kein Honigschlecken und daher auch der stolze Preis ,Spargel soll alsbald nach der Ernte verarbeitet und gegessen werden,nicht vergessen,wie überall wird auch bei Bauern immer mehr Auflagen aufgebrummt, egal um welche Erzeugnisse es geht.(wieso Umweltsünde ?)LG Monika
Benutzerbild von lunapiena
   lunapiena
Ich kann jetzt im ersten Moment nicht so recht nachvollziehen, was an Plastikfolien auf Spargelfeldern umweltschädlich sein soll. Anderes Gemüse wird ja auch mit Hilfe von schwarzen Folien gezogen. Allerdings finde ich es ebenfalls total daneben, dass man schon im Februar diese weißen Stangen - wir essen sie drei bis vier Mal pro Saison, geerntet bei uns um die Ecke (Knoblauchsland) - aus Griechenland und anderen Anbaugebieten bekommt. Aber da ist es so, wie mit sehr vielen anderen Dingen. Früher war "echter" Lachs, Avocados, Kaviar oder eben auch Spargel ein "Genussmittel", welches sich nur Leute mit einem gewissen Einkommen leisten können. Das Öffnen des Marktes für alle hat aber diese unökologischen Praktiken nach sich gezogen und man muss sich wegen der Umweltsünden da nicht wundern.
Die Erntebedingungen bei uns sind aber auch nicht übler, als in anderen Staaten. Hier gibt es ja wenigstens (alibimäßig) den Mindestlohn. ;-) Wir werden daher unseren Spargelkonsum - auch wenn das Kilo 15,00 Euro kosten sollte, nicht zurück fahren, denn als Umweltsünde sehe ich ihn nicht an.
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   lunapiena
@Pille111 (18.53)

....ebenso wie Tomaten, Kartoffeln, Zucchini und und und.......
Du hast sicher Recht, dass in Griechenland der Spargel unter den dort herrschenden klimatischen Bedingungen besser gedeiht, als bei uns. Trotzdem würde ich behaupten, dass durch den Transport die Umwelt mehr belastet wird, als durch die Anbauweisen bei uns. Übrigens auch ein Grund, warum ich persönlich keine Mango, Avocados oder Chiasamen mehr kaufe.
Benutzerbild von lunapiena
   lunapiena
@ Pille111 (18.28)
Für mich ist das in keiner Weise ein Widerspruch, denn es ist schon ein Unterschied, ob Lebensmittel DIREKT mit Plastik in Berührung kommen, oder wie beim Spargel die Folie nur ein Hilfsmittel ist, die Wärme zu speichern.
Was die Arbeitsbedingungen angeht, so bin ich der Meinung, dass sie bei uns um einiges besser sind, als in anderen Ländern, auch wenn sie durchaus verbesserungsbedürftig sind.
   P****1
@ lunapiena,

übrigens ist der Gemüsespargel kein typisch deutsches Gemüse ...

Er kommt aus den warmen und gemäßigten Regionen Süd- und Mitteleuropas, Nordafrikas und Vorderasiens, Folie ist dort sicher nicht nötig, da hat griechischer womöglich die bessere Umweltbilanz ... ß
   P****1
@ lunapiena,
also hier mal ein Zitat von dir,

in elektrisches Gerät kaufen und dann auch noch Plastik verwenden muss, geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich. Nicht, weil aus dem Kunststoff eventuell Weichmacher in das Kochgut gelangen könnten, nein, weil die Ökobilanz desselben nicht eben die beste ist. Außerdem belastet es den Müllberg.

(mehr dazu bei kochbar.de

Du bist dort der Meinung, dass Plaste für die Ökobilanz nicht gerade förderlich ist, beim Spargel ist es nicht so ???

Ist für mich ein Widerspruch.
Was die Arbeitsbedingungen angeht, sollte man nicht mit dem Finger auf andere Länder zeigen, das macht die Sache nicht besser.
Benutzerbild von cacioepepe
   cacioepepe
Grundsätzlich bedanke ich mich natürlich für das Teilen dieser interessanten Artikel! Ich für mich esse relativ essen Spargel, aber wenn dann handelt es sich in den allermeisten Fällen von grünem Spargel... und vor allem dann, wenn ich das selbst beeinflussen kann. ;-) Zum einen ist grüner Spargel vitaminreicher als der weiße, und zum anderen schmeckt mir erstere Variante einfach besser. Das der weiße Spargel eine besonders große Umweltsünde ist, wusste ich zugegebenermaßen nicht, man lernt nie aus.
Benutzerbild von Forelle1962
   Forelle1962
Danke Pille111 für dieses Thema :)

Ich selbst kann wegen des Purins keinen Spargel essen,weder Weißen noch Grünen,leider erst seit ein paar Jahren. Als ich ihn noch essen konnte, habe ich ihn auch nur in der Saison gegessen und nur von nahegelegenen Spargelfeldern oder frisch vom Markt geholt. Ich kaufte keinen Spargel im BioLaden, aus Supermärkten gleich garnicht.
Ich habe mich schon lange mit den Arbeitsbedingungen von Erntehelfern beschäftigt...unlängst habe ich einen Beitrag über die unmenschlichen Bedingungen der Tomatenernte in Italien gesehen, ein Erntehelfer bekommt am Tag, für 12 Stunden Tomaten ernten ganze 10-20 € (das ist unmenschlich) diese Menschen leben mit vielen Helfern zusammen in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen.Ein Erntehelfer, er war Migrant mit schwarzer Hautfarbe, erzählte dass ein Arbeiter tot umgefallen sei, weil er nichts zu trinken hatte.
Ich glaube es ist wie beim Fleisch auch, die Gedanken beginnen erst bei der Ware am Stand oder an der Theke, dass Gemüse muss angebaut, bewässert und geerntet werden müssen, Tiere gezüchtet, gehalten und geschlachtet werden, diese Gedanken verdrängen wir und lassen es auch nicht zu dicht an uns heran, es könnte ja Konsequenzen für jeden einzelnen haben...und das ist ab und an auch unbequem oder bedeutet Verzicht.

Danke Samyka für deine Zeilen,die ich gern mit dir teile.

LG Manuela
   S****a
Ich persönlich kaufe fast ausschließlich grünen Spargel. Einfach weil er mir besser schmeckt (da bin ich offenbar die Ausnahme von der Regel).
Außerdem hat er mehr Vitamine als der weiße Spargel, weil er vor der Ernte mehr Sonne abbekommt - einer von vielen Vorteilen, die der grüne Spargel m.E. gegenüber dem weißen hat.
Darüber hinaus kaufe ich ihn nur innerhalb der Saison.

Was die Arbeitsbedingungen betrifft, ist es m.M.n. sinnvoll, nicht nur den Konsum von Spargel kritisch zu betrachten. Es gibt unzählige andere Produkte auf dem Markt (nicht nur Lebensmittel), die auf anderen Kontinenten unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden, um sie dann anderswo mit höchstmöglicher Gewinnspanne verkaufen zu können. Selbst wenn man auf Spargel verzichten würde, wäre dieser Verzicht bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.
Viel besser wäre es, wenn jeder von uns sich mehr Gedanken darüber machen würde, was er/sie dazu beitragen kann, einen möglichst geringen ökologischen Fußabtritt auf der Erde zu hinterlassen und welche Produkte man besser nicht (oder woanders) kaufen sollte, um Sklavenarbeit sowie generell Ausbeutung anderer durch den eigenen Konsum nicht auch noch zu unterstützen.
Das Thema Spargel ist hier lediglich ein winziger Teilbereich dieser umfangreichen Problematik.
   P****1
@ Samyka,
ich esse. Ur grünen Spargel, er schmeckt mir besser ...
Die Arbeitsbedingungen bei der Spargelernte war nur ein Beispiel, dass es in anderen Bereichen auch nicht besser ist, ist mir schon klar ...