Rote Bete - der knackige Leckerbissen aus der Erde

Frisch aufgeschnittene rote Beete liegt mit den abgeschnittenen Scheiben auf einem Holzbrett
Rote Beete wird in der deutschen Küche oftmals vernachlässigt. Zu Unrecht! © iStockphoto, dianazh

Rote Bete: Die tolle Knolle

Knollen- und Wurzelgemüse gehören in Deutschland zu den beliebtesten Gemüsearten. Nicht ohne Grund, denn sie sind nährstoffreich und in der Küche vielseitig verwendbar. Das Aushängeschild schlechthin sind Möhren, während die Rote Bete eher ein Außenseiter-Dasein fristet. Zu Unrecht! Denn auch die etwas vernachlässigte Rote Bete hat einiges zu bieten. Beta vulgaris, Rahne, Rotmöhre, Rote Rübe oder einfach nur Rote Bete - so variantenreich wie ihre Namen ist auch die Knolle.

Sie gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Die Rote Bete ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt. Ihren Ursprung hat die Kulturpflanze im Mittelmeer-Raum, wahrscheinlich in Nordafrika. Sie kam mit den Römern nach Mitteleuropa. Die heute übliche gleichmäßig rote Farbverteilung ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert. 

Die Rote Rübe wird in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut und ist in Deutschland ein klassisches Wintergemüse. Die Aussaat erfolgt im Sommer und die im Oktober beginnende Ernte erstreckt sich bis zum ersten Frost. Im Feld wächst der Großteil der Rübe über die Bodenoberfläche empor, doch verzehrt wird lediglich die Knollenwurzel. Die Rübe kann verschiedene, meist runde bis birnenförmige Formen haben und ein Gewicht von bis zu 600 Gramm erreichen. Neben der bekannten Roten Bete, mit ihrem purpurroten Fruchtfleisch, gibt es auch farblose bis hellgelbe Sorten.

Die auffällige rote Farbe beruht hauptsächlich auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin. Dieser Naturfarbstoff wurde - früher häufiger, aber manchmal auch heute noch - zur Färbung von Lebensmitteln verwendet. Aufgrund des hohen Vitamin-, Kalium- und vor allem Folsäure- und Eisengehalts ist die Rote Bete ein beliebtes Gemüse, das für Rohkost-Salate verwendet oder als Beilage gereicht wird. Der hohe Gehalt an Folsäure ist verantwortlich dafür, dass sich das Gemüse positiv auf den Blutdruck auswirkt. Der hohe Eisengehalt kurbelt die Blutbildung an und fördert damit auch die Leistungsfähigkeit. Damit der Körper das pflanzliche Eisen besser aufnehmen kann, sollten Sie Rote Bete gemeinsam mit Vitamin C-haltigen Nahrungsmitteln kombinieren.

Rote Bete: Inhaltsstoffe und Wirkung auf den Körper

Gekocht ist die Rote Bete ein fester Bestandteil in traditionellen Gerichten wie Labskaus und Borschtsch. Die Blätter der Rübe eignen sich gekocht ebenfalls zum Verzehr. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und unterstützen die Funktion der Leber.

Der Geschmack der Roten Bete ist angenehm süßlich, manchmal kratzend und leicht bitter. Die Deutschen schätzen sie vor allem süß-sauer eingelegt oder im Heringssalat. Die wenigsten wissen, wie gut Rote Bete auch ohne Essigbad schmeckt und wie vielfältig sie verwendet werden kann, beispielsweise für Suppen, Eintöpfe, als Rohkost, für Saft und als ausgesprochen aromatische Gemüsebeilage. Bei der Zubereitung ist Folgendes zu beachten: Rote Bete sollte sehr gründlich gewaschen werden, die Schale darf dabei nicht verletzt werden, sonst blutet der rote Saft aus, und das Gemüse verliert an Aroma. Menschen, die zur Bildung von Nierensteinen neigen, sollten Rote Bete und verwandte Gemüsesorten nur in Maßen genießen, da sie reich an Oxalsäure sind.

Wer häufig Wurzel- und Blattgemüse isst, hat ein geringeres Risiko an Magenkrebs zu erkranken. Dies ist das Ergebnis einer Langzeitstudie aus Schweden, in der Daten von über 80.000 Personen im Alter vom 45 bis 83 Jahren ausgewertet wurden. Personen, die mehr als 2,5 Portionen Gemüse am Tag aßen, hatten ein um fast 50 Prozent geringeres Risiko an Magenkrebs zu erkranken als Personen, die bis zu einer Portion am Tag verzehrten. Die stärkste Schutzwirkung zeigte sich beim Verzehr von grünem Blatt- und Wurzelgemüse: Der Konsum von drei Portionen Blattgemüse wie Spinat und Blattsalaten pro Woche verringerte das Risiko um ein Drittel, die gleiche Menge an Wurzelgemüse wie Möhren und Rote Bete minderte das Risiko sogar um 57 Prozent. Diese eindeutigen Studienergebnisse haben eine hohe Aussagekraft, da es sich um eine so genannte prospektive Studie handelt. Das bedeutet: Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der ersten Datenerfassung gesund. Weder ihr Lebensstil noch ihr Ernährungsverhalten wurden durch die Studie beeinflusst.

Während der kalten Jahreszeit sollten Sie reichlich Rote Bete essen oder täglich ein Glas von ihrem Saft trinken. Das stärkt Ihr Immunsystem und unterstützt die Bildung von Schleimhautzellen. Aus diesem Grund schafft der Saft auch Abhilfe bei einer Erkältung, Hals- und Rachenreizungen. Außerdem wirkt der rote Farbstoff beruhigend.

Und last but not least: Auch die sportliche Leistungsfähigkeit kann Rote Bete verbessern. Eine Studie der Universität Essex kam zu dem Ergebnis, dass die rote Rübe die Leistungsfähigkeit um 16 Prozent steigert.

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