Küchenkräuter: Lorbeer, Bohnenkraut und Kerbel

Küchenkräuter: Lorbeer, Bohnenkraut und Kerbel
Verschiedene Küchenkräuter, wie z.B. Kerbel, dürfen nicht fehlen. © PhotoSG - Fotolia

Mit diesen Küchenkräutern kommt der Geschmack

Wie zu Omas Zeiten schmecken Gerichte mit Lorbeer, Bohnenkraut und Kerbel. Diese Küchenkräuter eignen sich insbesondere zum Würzen von Suppen, Eintöpfen und Fleischgerichten.

Der Lorbeerbaum stammt ursprünglich aus Voderasien und hat sich im Laufe der Jahrhunderte über den Mittelmeerraum und den Nordwesten Amerikas ausgebreitet. Der immergrüne Strauch trägt aromatisch-duftende Blätter und blauschwarze Beeren, aus denen Öl für Salben oder Lorbeeressenzen gewonnen werden. Die Lorbeerblätter werden als Gewürz für Speisen verwendet. Oft stiftet die Bezeichnung "Lorbeer" Verwirrung, denn es gibt viele Bäume, z.B. der Indische Lorbeer oder der Kalifornische Lorbeer, die dem "Echten Lorbeer" geschmacklich kaum ähnlich sind. Echter Lorbeer führt beim Verzehr in großen Mengen zu Trance-Zuständen und Bewusstseinsstörungen.

So besagt die Legende, dass im alten Griechenland die Priesterinnen des Orakels von Delphi unter Lorbeereinfluss zu ihren Visionen kamen. Außerdem gilt der Lorbeer als Symbol für Ruhm, Sieg und Frieden. Die römischen Kaiser schmückten sich mit Lorbeerkränzen und auch die Sportler bei Spielen wurden mit Lorbeer geehrt. Dieser Brauch wird bei uns heute noch gepflegt: das Silberne Lorbeerblatt ist Deutschlands höchste Sportler-Auszeichnung. Im Mittelalter wurde Lorbeer als Heilmittel gegen die Pest eingesetzt und noch heute hat Lorbeer heilende Wirkung. Das Lorbeeröl hilft in Salbenform bei Prellungen, Verstauchungen oder Rheuma. Außerdem wirkt Lorbeer entzündungshemmend und fördert die Durchblutung. Angebaut werden sollten Lorbeersträucher auf sandigem, nährstoffreichem Boden an einem sonnigen Platz. Lorbeer ist nicht winterhart, deswegen sollte er am besten im Haus in einem Kübel überwintern. Dabei sollte man ihn nicht austrocknen lassen und immer ein wenig gießen. Ernten kann man Lorbeer im Frühjahr oder Herbst. Die frischen Blätter haben einen intensiven, bitteren Geschmack. Daher schmeckt Lorbeer getrocknet am besten. Der leicht herbe Geschmack eignet sich besonders zum Würzen von Suppen, Eintöpfen oder Fisch- und Fleischgerichten. Da Lorbeer so geschmacksintensiv ist, genügt ein halbes oder viertel Blatt. Vor dem Servieren muss dieses herausgenommen werden.

Bohnenkraut

Küchenkräuter: Lorbeer, Bohnenkraut und Kerbel

Das Bohnenkraut stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und hat einen würzigen, pfeffrigen Geschmack. Es blüht von Juli bis August und wird nach dem Sammeln meist getrocknet und dann weiterverarbeitet. Die Bohnenkrautpflanze hat viele Zweige und weiße bis rötliche oder bläuliche Blätter. Im Garten angebaut, braucht das Bohnenkraut viel Wärme und muss trocken und windgeschützt stehen. Zudem kann es gut in Töpfen oder in Balkonkästen gezogen werden, wenn es ausreichend Sonne bekommt. Die Verbreitung des Bohnenkrauts in Europa wurde durch Karl den Großen gefördert, der es in Kloster- und Bauerngärten anbauen ließ. Damals sollte es, zusammen mit anderen Kräutern wie Basilikum, Rosmarin und Thymian, das Salz ersetzen. Bohnenkraut eignet sich für alle Gerichte mir gelben und grünen Bohnen, Suppen und zum Würzen von Lammgerichten. Auch in der Naturheilkunde entfaltet es eine beachtliche Wirkung. Wer im Mittelalter Bohnen kaufte, bekam einen Bund Bohnenkraut gleich mit dazu – denn Bohnenkraut hilft vorbeugend gegen Blähungen, die durch die schwerverdaulichen Hülsenfrüchte entstehen. So kam das Kraut zu seinem Namen.

Es hilft bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Durchfall, denn Bohnenkraut hat einen hohen Anteil an Gerbstoffen und wirkt beruhigend und krampflösend auf Magen und Darm. Dazu können Sie einen Sud aus zwei Esslöffeln Bohnenkraut mit einem halben Liter Wasser herstellen. Dieser muss 15 Minuten lang ziehen und danach abgesiebt werden. Diesen Sud sollten Sie zwei- bis dreimal täglich trinken. Zudem entschleimt der Bohnenkraut-Sud den Hals bei Husten. Auch für die äußere Anwendung ist das Kraut ein kleines Wundermittel: die ätherischen Öle reinigen die Haut und sorgen für einen strahlenden Teint. Wer unter unreiner Haut leidet,  kann diese mit einer Bohnenkraut-Kompresse beruhigen. Dafür tränken Sie ein Tuch mit dem Sud, legen es auf Ihr Gesicht und entspannen eine Weile bei geschlossenen Augen. Nicht zuletzt wird dem Bohnenkraut eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.

Hierzulande ist der Kerbel ein beliebtes Küchenkraut und daher in heimischen Gärten in ganz Europa zu finden. Ursprünglich stammt er allerdings aus dem Kaukasus in Südrussland und gelangte im frühen Mittelalter nach Mitteleuropa. Seine Blätter schmecken wie eine Mischung aus Petersilie und Anis. Kerbel blüht im Mai und Juni und kann von August bis September gesammelt werden. Ähnlich wie Petersilie hat Kerbel zarte, grüne Blätter an dünnen Stängeln und dazu kleine, weiße Blüten. Kerbel ist reich an ätherischen Ölen und verbreitet daher einen aromatischen Duft. Am besten verwendet man Kerbel frisch in Salaten und Kräuterquarks, denn getrocknet verliert er an Aroma und Wirkung.

Zudem passt er gut zu Fisch und Geflügel und wird oft in Saucen für Rindfleisch verwendet. Kerbel ist auch Bestandteil berühmter Kräutermischungen wie den Fines Herbes und der Frankfurter Grünen Sauce. Zum Würzen benutzt man meist die empfindlichen Kerbelblätter. Diese sollten erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, weil sie sonst welk und braun werden. Man findet Kerbel auch in freier Wildbahn, allerdings sollte er wegen der Verwechslungsgefahr mit anderen, giftigen Doldenblütlern nicht wild gesammelt werden. In der Pflanzenheilkunde wird Kerbel bei Erkältungen, Kopfschmerzen oder einem schwachen Gedächtnis verwendet. Zudem eignet sich das Kraut für Frühjahrskuren für die Entgiftung der Nieren sowie von Leber und Galle. Außerdem wirkt er verdauungsfördernd, stoffwechselfördernd und entwässernd. Kerbel ist reich an den Vitaminen A und C sowie an Magnesium und Eisen. Im Altertum war Kerbel zudem als Mittel zur Blutreinigung bekannt. Kerbel gedeiht am besten im Halbschatten und braucht einen ausreichend feuchten Boden. Er kann auch besonders gut im Blumentopf gezogen werden, da er ansonsten keine Anforderungen an den Boden stellt.

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