Labor findet Pflanzengifte und verbotenes Spritzmittel

Kräutertees bei Öko-Test: Sieben Mal "ungenügend"!

Frau hält eine Tasse Tee in der Hand.
Manche Kräuterteemischungen sind nicht so gesund wie gedacht © iStockphoto

Tee ist nicht immer gesund

Der Herbst klopft schon an die Tür – und mit ihm die Zeit für gemütliche Stunden auf der Couch, am besten mit einem warmen Tee in der Hand. Ob wir den bedenkenlos genießen können, hat sich Öko-Test jetzt angeschaut und 26 Kräutermischungen auf problematische Inhaltsstoffe prüfen lassen. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Tees sind rundum in Ordnung und glänzen mit der Bestnote "sehr gut". Mit leichten Abstrichen können auch fünf "gute" Mischungen aufgebrüht werden. Allerdings rasseln vier Kräutertees mit "mangelhaft" durch, sieben sogar mit "ungenügend": Hier fand Öko-Test Pestizidrückstände und Pflanzengifte.

Verbotenes Spritzmittel könnte Erbgut schädigen

Das Magazin kritisierte vor allem das besonders bedenkliche Insektizid Chlorpyrifos, das seit April 2020 in der EU nicht mehr angewendet werden darf. Auch in Bio-Produkten wurde das Labor hier fündig. Chlorpyrifos steht im Verdacht, das Erbgut und die neurologische Entwicklung negativ zu beeinflussen.

Wie das für Bienen stark giftige Mittel trotz des geltenden Verbots in die Teemischungen gelangt und welcher Rohstoff dafür verantwortlich ist, lässt sich aufgrund der vielen Zutaten im Nachhinein kaum klären. Produkte, in denen die Rückstände des verbotenen Insektizids über dem Höchstgehalt von 0,01 Milligramm pro Kilo liegen, schneiden im Test mit "ungenügend" ab.

Pflanzengifte: Gefährlich für Kleinkinder

Und auch Pflanzengifte wie Pyrrolizidinalkaloide (PA) wurden in zehn Teemischungen in Mengen nachgewiesen, die die Tester als "erhöht" beziehungsweise "stark erhöht" abwerten. In einem Tee fand Öko-Test auch eine erhöhte Konzentration Tropanalkaloide (TA). Beide Pflanzengifte kommen natürlicherweise in Beikräutern wie Jakobskreuzkraut oder Bilsenkraut vor, die sich damit vor Fraßfeinden schützen. PA können - über längere Zeit in geringen Mengen verzehrt - die Leber schädigen und sind zudem potenziell krebserregend und erbgutschädigend.

TA hingegen sind akut giftig und können in größeren Mengen zu Benommenheit, Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Gefährdet sind vor allem Kleinkinder und Menschen mit Herzproblemen.

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Kräutertee im Öko-Test: Die besten und schlechtesten Produkte

Mit "sehr gut" empfehlen kann Öko-Test unter anderem folgende Produkte (Preis je pro 100 Gramm):

  • "Captains Tea 9-Kräuter-Tee, 25 Beutel (1,78 Euro von Netto)
  • "Lord Nelson Kräuter Pur", 25 Beutel (1,78 Euro von Lidl)
  • "King's Crown Kräutertee Minze Ingwer" (2,48 Euro von Rossmann)
  • "Mivolis 49 Kräuter Tee" (4,95 Euro von dm)
  • "24/7 Bio Kräuter Tee ,lose (3,19 Euro von Alnatura)

"Ungenügend" wurden unter anderem nachfolgende Tees bewertet (Preis je pro 100 Gramm):

  • "Goldmännchen-Tee 9-Käuter", 25 Beutel (3,97 Euro)
  • "Bio Sonne Bio-Kräuter", 25 Beutel (2,70 Euro)
  • "Edeka Kräuter-Tee, Bio", 20 Beutel (2,48 Euro)
  • "Gepa Kräuter Teemischung", 20 Beutel (8,79 Euro)
  • "Lord Nelson Bio Organic Neun Kräuter", 20 Beutel (2,73 Euro)

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Website von Öko-Test. (ntv.de/rka)

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