Rezepte von Eva Dotterweich
Kochbuch-Check: "Iiihh! war gestern"

Wir kochen und die Kinder meckern - dieses Buch will Abhilfe schaffen
Kennen Sie das? Wir stehen in der Küche und brutzeln mit großem Aufwand, und dann schreien die Kids entgeistert „Igitt“ und „Bah“Mit ihrem Kochbuch „Iiihh! war gestern“* will Eva Dotterweich entspannte Essensvorschläge bieten, die die ganze Familie happy und dabei nicht zu viel Arbeit machen. Mireilla Zirpins und ihre Familie haben das Buch dem Praxis-Check unterzogen.

Kochen soll Spaß machen, findet Autorin Eva Dotterweich
Dass sie es ernst meint, zeigt der vollständige Verzicht auf einen Theorieteil zur gesunden Kinderernährung. Als einziges Familienkochbuch wäre das nicht unbedingt geeignet, aber als spaßige Ergänzung etwa zu „Mmh, mir schmeckt’s“* von Misha und Vicky Collins oder Edith Gätjens „Das geniale Familienkochbuch“* funktioniert es.
LESE-TIPP: Zum Essen zwingen? Never ever!
Hier soll in erster Linie Spaß am Kochen und Essen vermittelt werden, ohne erhobenen Zeigefinger. Das zeigen gleich die ersten beiden Rezepte. Das Motto lautet: „Zuerst gibt’s Gluck – Eltern-Entspannungsübung.“ Entspannen heißt hier: Drinks für die Eltern – eine Limettenlimo und ein „Baileys-Espressito“ – pro Glas mit 50 ml alkoholhaltigem Likör. Streng genommen hat das Buch damit in Kinderhänden nichts zu suchen. Aber nun gut.

Kinderleichte Rezepte ohne pingelige Grammangaben
Hinter der Rubrik „Heute wird gebechert“ finden sich dann aber keine weinseligen Angebote, sondern kinderleichte Rezepte, für die man nicht wiegen muss, sondern die Zutaten mit einem leeren Joghurtbecher oder einer Tasse abmisst. Schafft unsere Viertklässlerin dann auch tatsächlich komplett ohne Hilfe und bäckt einen extrem leckeren und luftigen Sahne-Mandel-Butterkuchen, der auch die Nachbarskinder und die Großeltern überzeugt.

"Kinder, kommt nörgeln!"
Kapitel wie „Kinder, kommt nörgeln“ wollen uns zeigen, wie wir das „Würgegemüse listig in ganz viel Nudeln, Hacksauce und geschmolzenem Käse“ verstecken. Mist, jetzt hat die Tochter das gelesen. Und verteilt prompt keinen Koch-mir-das-Sticker bei den Gemüseaufläufen.
LESE-TIPP: Mehr Mom-Hacks für die Küche
Das Kapitel mit Pippi Langstrumpf als Ernährungsvorbild kommt bei ihr besser an: Ich mach mir meine Welt wie sie mir gefällt – mit Fleischklößchen (hier: leckere Cranberry-Frikadellos, bei denen wir die Barbecue-Sauce weglassen) und Pfannkuchen mit Preiselbeeren und saurer Sahne.
Der Hit ist aber der honigglasierte Lachs. Für die Marinade ist die Tochter zuständig, für die Avocado-Mango-Salsa der Papa. Gut, dass die Kids die gut ausbalancierte Salsa verschmähen – mehr für uns Große! Auch wenn neben den Kalorien mehr Angaben schön gewesen wären – das Kochen mit dem Buch macht Spaß und ist anfängertauglich. Hilfreich ist auch der Back-Hack-Check – da muss man nicht selbst damit auf die Nase fallen, die Schokostreusel mit dem Rührgerät an den Tortenrand zu ballern.
*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn Sie über diese Links ein Produkt kaufen, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.