Insekten essen: So gesund sind Heuschrecken, Maden und Co.

Insekten sind eine wahre Proteinquelle
Außen knusprig, innen zart und cremig. Ja, so schmecken fritierte Heuschrecken. Und groß kochen müssen Sie auch nicht können. Einfach die Grillenbeine und -flügel vor dem Rösten herausrupfen. Bei Kakerlaken, vor allem bei den ganz dicken und fetten, wäscht man die äußere Wachsschicht vor dem Kochen mit Zitronensaft ab. Naaa, knurrt schon der Magen?
Und Insekten sind nicht nur lecker, sie sind auch noch gesund und für jede Diät empfehlenswert. Kaum Kalorien, dafür jede Menge Vitamine, Eiweiß und Proteine.
Grillen bestehen beispielsweise zu 12,9 % aus Eiweiß, zu 8,6 % aus Fett und zu 5,1 % aus Kohlenhydraten. Außerdem enthalten Sie 75,8 mg Calcium und 9,5 mg Eisen pro 100 Gramm. Kleinen Vergleich gefällig: Durch den Fleischwolf gedrehtes Schwein hat im Vergleich 22,5 g Eiweiß und 14 g Fett, keine Kohlenhydrate, und nur 18 mg Calcium und 2,4 mg Eisen pro 100 Gramm. Das ist ja schon fast ekelig.
Insekten schmecken auch zu frischen Salaten
Jetzt stellen Sie sich aber mal nicht so an. Als ob gepulte Garnelen besser aussehen würden als diese köstlichen Würmer. Ja, ja, die finden Sie wieder ekelig. Warum eigentlich? Wissen Sie etwa nicht, dass Sie pro Jahr bis ein Kilogramm Insekten essen? Natürlich ganz ausversehen. Sie sind beispielsweise, zermahlt in winzige Teile, in Erdbeermarmelade, Erdnussbutter, Spaghettisoße, Apfelsoße und tiefgefrorenem Broccoli.
Tja, unsere Großmutter hat sich noch nicht so angestellt. Da wurde der Apfel glatt mit Wurm verspeist. Vor 50 Jahren war das normal. Da gab es keine Apfel-EU-Norm. Da lebte Familie Wurm noch friedlich im Apfelparadies und die Käfer tümmelten sich in Bohnenhülsen.
Nach David Gordon, Autor des Kochbuches 'Eat-A-Bug', hat die Abscheu Insekten zu essen, etwas mit der Entwicklung unserer Agrarkultur zu tun. Denn das Meiste, was kreucht und fleucht, frisst unsere Nahrung. Heißt, sie fressen unsere Ernten kaputt und unser Einkommen. Also sind Schädlinge schon mal total unpopulär und müssen weg - ganz einfach. Heute machen wir das gleich Flächen deckend mit Pestiziden. Nicht sehr umweltbewusst. Dabei könnte man die kleinen Dinger doch einfach wegfuttern, oder? Insekten passen übrigens super zu frischen Sommersalaten. Aber auch als Beilage und Hauptgang eignen sie sich hervorragend.
Nudeln mit Mehlwurm-Topping
Zutaten
250 Gramm Mehlwürmer
Olivenöl
Spaghetti
Viertel Zwiebel
2 Lorbeerblätter
1 Zweig Majoran und Thymian
4 EL Butter
2 EL gehackte Mandeln
Petersilie, Salz, Pfeffer, Basilikum und Ricotta.
Die Würmer, die vor der eigentlichen Zubereitung 60 Minuten eingefroren sein müssen, werden danach gesäubert und getrocknet und in der Pfanne mit Öl angebraten.
Die Nudeln werden in einem Topf mit Wasser, Öl, Majoran, Thymian und Zwiebeln gekocht bis diese gar sind. Danach gibt man diese zum Erhitzen in eine Pfanne, wo sie mit etwas Butter, Salz und Pfeffer gewürzt werden und schließlich noch Petersilie, Mandeln, Basilikum, Ricotta untergemischt werden.
Das Ganze wird auf einem Teller angerichtet. Als Krönung kommen die Mehlwürmer oben drauf.