Schluss mit dem Preis-Schock!
Experten-Tricks von der Verbraucherzentrale: So erkennen Sie Horror-Preisfallen im Supermarkt

Einkäufe machen im Moment einfach keinen Spaß! Denn Haushalte sind momentan ohnehin schon mit hohen Kosten stark belastet. Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise werden Verbrauchern auch im Juli weiterhin zu schaffen machen. Doch gerade bei Lebensmitteln gehen Fachleute von weiteren, teils deutlichen Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte aus. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps für Ihren Einkauf und erklärt, wie man Lebensmittel sinnvoll ersetzen kann, die besonders teuer geworden sind.
Ausweg aus dem Butter-„Preis-Schock“: So können Sie sparen und sich trotzdem gesund ernähren
Wer die nachfolgenden Tipps befolgt, kann dem Preis-Schock im Supermarkt erst einmal trotzen. Außerdem muss ein günstiger Einkauf nicht gleichbedeutend mit einer schlechten Ernährung sein, erklärt ein Experte der Verbraucherzentrale NRW. „Eine gesunde Ernährung ist trotzdem möglich”, sagt Bernhard Burdick, Lebensmittelexperte und Leiter der Gruppe Markt und Konsum. Doch darauf sollte man laut des Experten unbedingt achten:
- Ausweg aus dem Butter-„Preis-Schock“: Die Butterpreise haben seit März deutlich angezogen und liegen derzeit teilweise bei drei Euro pro 250 Gramm. Für eine gesunde Ernährung ist Butter nicht vorrangig, denn sie enthält als tierisches Lebensmittel viele gesättigte Fettsäuren. Gesünder sind ungesättigte Fettsäuren. Diese findet man in Pflanzenölen wie zum Beispiel Olivenöl, Leinöl oder Sojaöl und auch in bestimmten Margarine-Sorten. Hier kann man die konkreten Nährwerte und Fettsäuren auf den Verpackungen und natürlich die Preise vergleichen. Ein möglicher Butter-Ersatz fürs Brot: Frischkäse, Quark, Senf oder Nuss-Öle.
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Tomaten und Gurken extrem teuer: So erkennen Sie Gemüse-Preisfallen
Seit dem Frühjahr sind besonders die Preise für frische Tomaten und Gurken gestiegen. Tomaten waren im April 39,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Wer sparsam einkaufen muss, sollte hier die Kilo-Preise vergleichen. Auch die Herkunft und die Jahreszeit spielen eine wichtige Rolle. Gemüse, das Saison hat und in der Region wächst, ist in der Regel günstiger zu haben, weil es nicht weit transportiert und aufwändig gekühlt werden muss.
Derzeit sind zum Beispiel Fenchel, Erbsen, Blumenkohl, Porree, Spinat sowie verschiedene Kohl- und Salatsorten günstig, in Kürze auch Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren und Zucchini aus Deutschland. Schnäppchen machen kann man auf Wochenmärkten häufig gegen Ende der Verkaufszeit. Und wer saisonales Freilandgemüse kauft statt Tomaten und Gurken aus dem Gewächshaus, hilft auch der Umwelt: Freilandgemüse verursacht beim Anbau bis zu 30-mal weniger klimaschädliche Gase als Produkte aus beheizten Gewächshäusern.
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Experten mit klarer Ansage: Fleisch am besten pflanzlich ersetzen
Stark gestiegen sind die Preise unter anderem bei Rindfleisch und Hack. Die Verbraucherzentrale NRW rät, bei Bedarf den Anteil von Fleisch, Wurst und Fisch vor allem durch pflanzliche Lebensmittel zu ersetzen. Empfehlenswert sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Sojabohnen und Lupinen.
Denn sie sind wertvolle Quellen für Eiweiß, Eisen, B-Vitamine und Ballaststoffe und zudem günstig. Fleisch-Ersatzprodukte sind nicht die erste Wahl, denn sie enthalten teils viele Zusatzstoffe und sind bei höherer Verarbeitung teurer. Reis, Couscous, Bulgur oder auch Nudeln liefern Kohlenhydrate und somit Energie und sind besonders wertvoll als Vollkornvariante. Denn dann sind sie reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren.
Wochenplan und mehr: Wenn Sie so einkaufen und selbst kochen sparen Sie deutlich
Ein Wochenplan für den Einkauf spart Geld. Wird nur das eingekauft, was auch benötigt und tatsächlich verwendet wird, muss deutlich weniger weggeworfen werden, und das ist besser, als auf Mahlzeiten zu verzichten.
Ebenso ist es sinnvoll, Mahlzeiten selbst zuzubereiten und verhältnismäßig teure Fertiggerichte, Lieferdienste oder To-go-Käufe wie kleine Fertig-Snacks für Schule oder Arbeit einzuschränken. Dann hat man auch selbst in der Hand, was auf dem Teller ist. Wer sich eine Brotzeit schmiert und den Kaffee im eigenen Thermobecher mitnimmt, kann damit Geld sparen und Abfall vermeiden.(mjä)