Sommer, Sonne, Schweiß
"Fleck-xikon" S wie Schwitzen: Körpertemperatur regulieren - ganz einfach mit diesen Lebensmitteln

von Vera Dünnwald
Sommer, Sonne, Sonnenschein: In den nächsten Tagen wird es heiß. Ein Blick auf die Juli-Prognose verrät, dass die meisten Regionen Deutschlands wenig bis keinen Regen abbekommen werden, es wird zudem sonnig mit hohen Temperaturen über 30 Grad. Neben sommerlichen Freibad-Tagen heißt das aber auch: Schweiß! Das Deo wird unser treuer Begleiter sein, und vielleicht müssen wir sogar unser T-Shirt einmal mehr wechseln.
Dass wir Menschen schwitzen, so Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Bestseller-Autorin, sei jedoch gut und essenziell. Auf diese Art und Weise reguliere sich unser Körper. Doch wann sollten wir uns bei übermäßigem Schwitzen Sorgen machen, wann könnten Krankheiten dahinter stecken? Das und mehr hat sie im RTL-Interview verraten.
Schwitzen ist normal und gut! Erst DANN wird es zum Problem

Die Schweißtropfen laufen an unserer Stirn herunter, dass T-Shirt ist so gut wie komplett durchnässt, und die unschönen Ränder unter den Achseln lassen sich kaum noch verbergen. Peinlich, wenn man jetzt so im Meeting aufkreuzen muss. Denken wir zumindest. Doch eigentlich ist die Tatsache, dass wir schwitzen, alles andere als unangenehm: „Schwitzen an sich ist gut. Es ist ein Regulativ unseres Körpers, eine Eigenschaft, die zeigt, dass unser Körper sich und seine Temperatur eigenständig regulieren kann. Heißt: Unser Körper funktioniert genau so, wie er sollte“, erklärt Doc Fleck im RTL-Interview.
Wenn wir schwitzen, werden zudem Gifte über unsere Haut, „die ja unser größtes Entgiftungsorgan ist“, ausgeschieden. Problematisch, so Doc Fleck, werde es erst, wenn es stark riecht und müffelt. „Das ist genauso wie bei übel riechendem Stuhl ein Zeichen dafür, dass die Giftstoffe vom Körper ausgedünstet werden und der Körper unter Umständen damit überlastet ist.“ Die Ursache dafür könnte eine geschwächte Leber sein: „Dann kommt die ‘Grande Dame’ der Entgiftung’ nicht mehr richtig hinterher, alles abzubauen.“ Dem entgegenwirken könne man, indem man seine Leber regelmäßig stärkt, zum Beispiel mit Löwenzahn-Tee, der viele für den Körper relevante Bitterstoffe enthält.
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Nachtschweiß? Hier sollten Sie ins Schwitzen kommen und einen Arzt aufsuchen!
Die Veranlagung, wie viel man schwitzt, sei generell eine Typfrage und äußere sich bei jedem Menschen anders. So gut wie jeder wird es kennen, bei viel Nervosität ins Schwitzen zu geraten. Das sei völlig normal. Aufpassen sollte man aber, wenn man übermäßig viel schwitzt – und umgekehrt, wenn man übermäßig viel friert, auch im Sommer: „Das können Anzeichen für eine Stoffwechselstörung im Sinne einer Schilddrüsenfunktionsstörung sein oder aber auch für chronische Infekte“, erzählt die Medizinerin. Übermäßiges Schwitzen könne bedingt sein durch Hormone oder hormonelle Störungen.
Problematisch werde es zudem, wenn man vermehrt unter Nachtschweiß leidet. Doc Fleck erklärt: „Nachtschweiß, also wenn Sie nachts wirklich viel schwitzen, sodass das Kopfkissen nass ist, sollten Sie immer ernst nehmen. Das ist keine Bagatelle, denn in Kombination mit Appetitmangel oder Gewichtsverlust ist Nachtschweiß ein klassisches Begleitsymptom für andere Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs.“ Gehen Sie, wenn Sie sich unsicher sind, also lieber einmal mehr zum Hausarzt, um etwaige Krankheiten ausschließen zu können.
Körpertemperatur und Hitzegefühl mit Lebensmitteln beeinflussen
Wenn Sie gesund sind und Ihnen das lästige Schwitzen einfach nur auf den Keks geht, hat Doc Fleck ein paar wichtige Tipps à la Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM). Und zwar können Sie selbst, anhand bestimmter Lebensmittel, indirekt dazu beitragen, dass Sie weniger schwitzen und Ihre Körpertemperatur reguliert wird. „Es gibt Lebensmittel, die uns aufheizen, und Lebensmittel mit kühlerem Charakter.“
- Im Winter, wenn Sie viel frieren, sollten zum Beispiel Fenchel, Lauch, Kaffee, Fleisch oder Chili und ähnlich scharfe Gewürze auf Ihrem Teller landen.
- Im Sommer hingegen sind Sie mit Gurken, Tomaten, Kiwis, Ananas und Joghurt besser bedient. Auch Salbei, zum Beispiel in Form von Tee, helfe, wie die Ärztin weiter erklärt.
All diejenigen, die zum Beispiel dazu neigen, viel und stark zu schwitzen oder oft ein Hitzegefühl haben, sollten bei heißen Temperaturen von einheizenden Lebensmitteln absehen. „Das ist weniger sinnvoll und kann das Schwitzen nur noch verschlimmern.“ Wenn vermehrt kühlende Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, sei das besser.
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